Jersey Boys: Was diese Jungs zu bieten haben ist mitreissend! Nostalgie pur, gefühlvoll und atmosphärisch umwerfend inszeniert von Clint Eastwood (Trailer und Filmkritik)

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Inhalt: Armeleuteviertel in New Jersey, Ende der Fünfziger Jahre. Frankie Castelluccio (John Lloyd), Sohn gestrenger italienischer Einwanderer, hat wenig Optionen, dem Mief der Kleinstadt zu entkommen. Entweder er schliesst sich der Mafia an oder er wird berühmt. Mafia Boss Gyp de Carlo (Christopher Walken) ist überzeugt, dass Frankie aufgrund seiner aussergewöhnlichen Falsett-Stimme das Zeug zum Star hat. Zusammen mit seinen Freunden Tommy DeVito (Vincent Piazza) und Nick Massi (Michael Lomenda) tingeln sie alsbald als ‚The Four Lovers‘ durch Bars und Clubs. Als Songschreiber Bob Gaudio (Erich Bergen) zur Gruppe stösst, beginnt ein kometenhafter Aufstieg. Die Band heisst nun ‚The Four Seasons‘ und aus Frankie wird Frankie Valli. Doch Intrigen, Missgunst und ein Berg voller Schulden beenden die beispiellose Karriere dieser Band, die mit ihren Songs weltweit für Furore sorgte...

Kritik: ‘Sherry’, ‘Walk like a man’, ‚What a night‘, ‚Big Girls don’t cry‘. Es klingelt Ihnen immer noch nicht in den Ohren? Dann sind Sie entweder zu jung oder Sie haben “Dirty Dancing” verpasst. Denn der musikalische Ohrwurm von den erwachsenen Mädels, die nicht weinen, brachte Frankie Vallie wieder ins weltweite kollektive Gedächtnis. Diesem legendären Sänger und Bandleader hat Clint Eastwood nun mit „Jersey Boys“ ein würdiges filmisches Denkmal gesetzt. Auch wenn die ersten 45 Minuten etwas gemächlich und ‚bühnenhaft‘ steif wirken – nicht unruhig werden! Was nachher folgt ist Eastwood-like grossartig ins Szene gesetzt (mit Kameramann Tom Stern hat er schon in „Changeling“ zusammengearbeitet), mit perfektem Gespür für Schauspielführung und emotionale Momente. Immer mitten ins Herz, aber nie pathetisch, nie kitschig. Keep on singing and dancing! Gilt nicht nur für Frankie Vallie, sondern auch für so manchen Kinogänger nach Filmende. Ganz bestimmt.

Fazit: Aufstieg und Fall einer Kult-Musikband. Viel Sixties-Zeitkolorit, wundervoll nostalgisch und wunderbar authentisch in Szene gesetzt.

Inside: Der 1934 in Newark geborene Frankie Valli verfolgte nach der Trennung von den Four Seasons eine erfolgreiche Solokarriere und spielte u.a. in der Mafia-Serie ‚The Sopranos‘ die Rolle des Rusty Millio. Für das Filmmusical „Grease“ sang er das Titelthema. 1990 wurde Valli und The Four Seasons in die ‚Rock and Roll Hall of Fame‘ aufgenommen. Wer den nimmermüden Frankie Valli erleben will – hier singt er 2014 live das Titelthema zu „Grease“.

Isabella Fischer