Steve Jobs: Brillante Filmbiographie von Oscar-Preisträger Danny Boyle, mit herausragenden Darstellern (Trailer und Filmkritik)

Inhalt: Drei Präsentationen, drei Akte, drei Inkarnationen des gleichen Charakters. Steve Jobs (Michael Fassbender) präsentiert in jeder dieser Schauspielarien ein neues Produkt und enthüllt eine neue Facette seines undurchschaubaren Charakters. Begleitet wird er von seiner Marketingchefin
Joanna (Kate Winslet), seiner Ex-Freundin Chrisann (Katherine Waterston), seinem Technik-Genie Chris Wozniak (Seth Rogan) und seiner Tochter (als Erwachsene gespielt von Perla Haney-Jardine). Alle diese Personen widerspiegeln die Eigenwilligkeit, Tyrannei und Widersprüchlichkeit eines aussergewöhnlichen Erfinders, der seine Zeit, wie auch die Zukunft massgeblich geprägt hat.

Kritik: Die Berg- und Talfahrt der Firma ‚Apple‘ und ihres wichtigsten Gründungsmitglieds war bereits vor einem Jahr Thema einer Verfilmung („Jobs“, 2013, mit Ashton Kutcher). Danny Boyles Version verwendet in seinen Grundzügen die Elemente einer antiken Tragödie bzw. vielfältigen Satire von zeitlicher und örtlicher  Einheit. Drehbuchautor Aaron Sorkin zeichnet wie schon bei "The Social Network“ ein faszinierendes Porträt eines Erfindergeistes, der seiner Ideologie verfällt und mit Müh und Not einen Weg zurück zur Menschlichkeit sucht. Grossartige schauspielerische Leistungen insbesondere von Michael Fassbender und Kate Winslet.

Fazit: Hochintelligent, komplex, spannend, überaus berührend. Regisseur Danny Boyle nimmt das theatralische Konzept eines beinahe perfekten Drehbuchs und vertieft es atmosphärisch und schauspielerisch zu einer faszinierenden Gratwanderung aus Bewunderung und Ablehnung.

Serge Zehnder