Populaire: Es glühen die Tasten, es sprüht der Charme! Formidable Liebeskomödie im 50er Jahre Look (Trailer und Filmkritik)

Inhalt: Rose (Déborah François) will mehr als nur im Krämerladen ihres Vaters in der Normandie zu versauern. Sie träumt von der grossen weiten Welt - oder zumindest vom Leben in der nächstgrösseren Stadt. Heimlich bewirbt sie sich bei Louis Echard (Romain Duris) für den Beruf, den sich jede Frau in den 50er Jahren wünscht: Sekretärin. Dafür ist sie zwar völlig unbegabt, bekommt die Stelle aber trotzdem, weil sie schneller tippen kann als Louis die Sätze zu Ende formuliert. Louis' sportlicher Ehrgeiz ist geweckt und er meldet Rose beim regionalen Schnellschreibwettbewerb an. Unter seiner strengen Aufsicht muss sie üben, üben, üben .... Und während Rose sich in Louis verliebt, träumt er davon, seinen Schützling zur schnellsten Frau des Landes, nein der ganzen Welt zu machen!

Kritik: Das waren noch Zeiten, als Frau sich einen gut situierten Mann angeln konnte, indem sie den verheissungsvollsten Job als Sekretärin in den Fünfziger Jahren ausübte. Dieses Motiv benutzte der Franzose Régis Roinsard als Rahmenhandlung für sein Regiedebüt. Im Zentrum steht Rose (wunderbar, Déborah François, „Le Moine“) und ein Schnelltippwettbewerb. Die wundersame Verwandlung vom schüchternen Landei zum gefragten ‚Schreibmaschinen-Welt-Star‘, verwebt mit einer zarten Liebesgeschichte, hat Roinsard temporeich, witzig und mittels einer perfekten 50er-Jahre-Ästhetik auf die Leinwand gezaubert. „Populaire“ ist mitreissendes Kino fürs Gemüt, fürs Auge, für das Herz. Man kann es kaum fassen, welch fantastisch bunte Welt im Takte der Tasten und des 50er Jahre Sound während 110 Minuten an einem vorbeizieht. Man möchte sie anhalten, um noch länger in ihr schwelgen zu können. Wem sich hier die Mundwinkel nicht zu einem Dauerlächeln hochziehen, der ist, mit Verlaub gesagt, ein notorischer Griesgram.

Fazit: Ein cineastisches Bijoux, das nicht nur im 50er Jahre Look unübertrefflich funkelt, sondern auch mit viel Charme und Esprit zu punkten vermag. Nicht verpassen!

Isabella Fischer