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Phoenix: Magisch und zutiefst berührende Geschichte zweier Liebenden in einer unwirklichen Nachkriegs-Realität (Trailer und Filmkritik)
Inhalt: Nelly (Nina Hoss) hat das Konzentrationslager überlebt. Sie muss ihr entstelltes Gesicht einer Operation unterziehen, nach der sich jedoch ihr Aussehen stark verändert. Eine Freundin von früher (Nina Kunzendorf) kümmert sich um sie und bringt sie mit nach Berlin zurück, wo Nelly ihren geliebten Mann Johnny (Ronald Zehrfeld) wiederfindet. Sie kann nicht glauben, dass dieser sie an die Nazis verraten haben soll. Doch Johnny erkennt die tot geglaubte Nelly nicht wieder; stattdessen will er sie benutzen, um an das Erbe seiner Frau zu gelangen. Nelly soll sich selbst spielen, um Freunde und Behörden von ihrer Rückkehr zu überzeugen. Sie klammert sich an ihre Liebe zu Johnny und versucht, ihn zurück zu gewinnen. Kritik: Der Plot scheint so unwirklich wie die Welt, in der er spielt. Eine zertrümmerte Stadt, in der die Normalität nicht mehr existiert. Die physische Zerstörung scheint die seelische Verletztheit der Menschen zu widerspiegeln, die ums Überleben kämpfen. Regisseur Christian Petzold („Jerichow“, 2008, „Barbara“, 2012) findet in seinen Bildern eine Sprache, um dieses Leid auszudrücken, ohne es auszusprechen. Die Schauspieler harmonisieren perfekt und meistern es tatsächlich, dieses vom Leben gezeichnete Paar in einer uns so fernen Welt glaubwürdig zu verkörpern. Nelly kehrt zurück an diesen Ort, wo niemand fragt, was sie erlebt hat. Wo Leute vergessen und in ein früheres Leben zurückkehren oder in ein neues, noch nicht existierendes flüchten wollen. Der Holocaust ist nicht Thema des Films, man sieht auch keine Leichen, Gaskammern oder mit Körpern überladene Zugwaggons. Vielmehr geht es um das direkte Danach, um den Versuch, in einer kaputten Welt zu leben und um die Suche nach sich selbst als Mensch. Kritisieren könnte man höchstens die Figur von Nellys Freundin Lene, die erstaunlich charakterlos bleibt. Und die Story, die einige inhaltliche Lücken hinterlässt. Doch der Regisseur nutzt sämtliche cineastischen Mittel aus, um jede Minute spannend, interessant und emotional fesselnd zu erzählen. Das gipfelt in einer eindrücklichen Schlussszene, die den Zuschauer subtil berührt und wuchtig trifft. Dieses Filmende lässt einen so schnell nicht wieder los. Fazit: Berührendes Liebesdrama einer deutschen Nachkriegswelt. Wunderbar gespielt und inszeniert. Alice Grosjean |
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Phoenix / Liebesdrama / Deutschland 2014 / Regie: Christian Petzold / mit Nina Hoss, Ronald Zerfield, Nina Kunzendorf u.a. / Verleih: Look Now! / 98 Minuten / Kinostart: 2. Oktober 2014 | |
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