Jagten: Familiendrama, ausgelöst durch eine Lüge. Hervorragend! (Trailer und Filmkritik) 

Inhalt: Der soeben geschiedene Lucas (Mads Mikkelsen) ist dabei, sein Leben zu ordnen. Nicht nur dass seine  Arbeit mit Kleinkindern ihm viel Freude bereitet. Auch sein Teenager-Sohn Marcus äussert den Wunsch, wieder bei ihm zu leben zu wollen. Zudem hat Lucas in der hübschen Nadja (Alexandra Rapaport) eine neue Freundin gefunden. Doch über Nacht laufen die Dinge aus dem Ruder. Eine falsche Anklage, die Lüge eines Kindes – und plötzlich sieht sich Lucas gezwungen, für sein Leben und seine Würde zu kämpfen ...

Kritik: Es beginnt ganz harmlos: Zu Beginn zeigt Regisseur Vinterberg eine harmonische Dorfgemeinschaft. Die Männer gehen zusammen auf die Jagd, die Frauen treffen sich regelmässig zum Kaffeeklatsch. Umso stärker ist man als Zuschauer überrascht und betroffen, wenn sich bewährte Freundschaften und die netten Frauen mit dem Verdacht eines Sexualdeliktes auseinander setzen müssen. Die Geschichte ist glaubwürdig-realistisch realisiert. Denn dank Boulevardpresse in fast sämtlichen Ländern ist so eine Begebenheit täglich möglich. Ein unbedacht ausgesprochenes oder geschriebenes Gerücht kann schnell zur Katastrophe ausmünden. Sensibel und mit einem herausragenden Hauptdarsteller Mikkelsen („Casino Royale“, „A Royal Affair") hat Vinterberg („Submarino“) das heikle Thema umgesetzt. Ein lohnendes Kinoerlebnis für ernsthafte Filmfans jeden Alters.

Fazit: Sexueller Missbrauch; ein heiklesThema ernsthaft, sensibel  und hervorragend aufbereitet.

Inside:  Der Däne Thomas Vinterberg, Regisseur und Drehbuchautor, begründete 1995 mit Lars von Trier das „Dogma Manifest 95“. Drei Jahre später verwirklicht er seinen ersten Langspielfilm „The biggest Heroes“. Im gleichen Jahr folgte auch „Festen“, dem weltweit ein grosser Erfolg beschieden war, und der in Cannes prämiert wurde. Auch „Jagten“ erhielt letztes Jahr in Cannes Auszeichnungen: 'Preis der Jury' sowie für den 'besten Darsteller' (Mads Mikkelsen). 

Benny Furth