Creed (Rocky’s Legacy): Tolles Kämpfermelodrama mit einem überzeugenden Silvester Stallone (Trailer und Filmkritik)

Inhalt: Adonis Johnsons (Michael B. Jordan) Leben besteht aus monotonen Bürojobs, Aufenthalten in Jugendheimen und illegalen Boxkämpfen in Mexiko. Entgegen den Wünschen seiner Mutter schmeisst er seine Schreibtischarbeit hin und zieht nach Philadelphia, um unter der Leitung von Rocky Balboa (Sylvester Stallone) seiner Boxkarriere den nötigen Schub zu verleihen. Ein problematisches Vorhaben, ist doch Adonis der uneheliche Sohn von Rockys grösstem Kontrahenten: Apollo Creed...

Kritik: Verlor Silvester Stallone durch Eitelkeit und Erfolgszwang seine Rocky-Figur von Teil 3 bis 5 aus den Augen, so kehrt er nun mit dieser sechsten Episode ein (vermutlich) letztes Mal höchst beeindruckend ‚in den Ring‘ zurück. Waren Original wie auch die verschiedenen Sequels stets zwischen Märchen und urbaner Milieustudie angesiedelt, so zeichnet nun Regisseur Ryan Coogler („Fruitvale Station“ 2013) ein differenziertes, realistisches Bild dieses Underdogs. Eine brillant strukturierte Erzählung mit viel Herz. „Creed“ ist eine liebevolle Hommage, eine berührende Geschichte über zwei verlorene Seelen. Vor winterlicher Kulisse der Stadt Philadelphia höchst beeindruckend ins Bild gesetzt von Kamerafrau Maryse Alberti.

Fazit: Ein grossartiger Stallone in einem höchst beeindruckenden Melodrama. „Creed“ hinterlässt einen euphorischen, tief berührenden und bleibenden Eindruck.

Inside: Seit nunmehr vierzig Jahren ‚lebt‘ Sylvester Stallones Figur Rocky Balboa. Sie reiht sich damit verdientermassen in die Galerie der grossen Film-Ikonen ein. Zu Recht erhält Stallone den Golden Globe für seine schauspielerische Leistung, eine goldene Oscar-Statuette wird wohl demnächst folgen.

Serge Zehnder