The Hundred Foot Journey: Haute Curry-Cuisine Schmonzette mit Helen Mirren als resolute Restaurantchefin (Trailer und Filmkritik)

Inhalt: Der junge Hassan Kadam (Manish Dayal) ist ein talentierter Koch mit einem 'absoluten Geschmack'. Angeführt von Familienoberhaupt Papa (Om Puri) verlässt Hassan mit der ganzen Familie Indien, um in einem kleinen französischen Dorf ein Restaurant zu eröffnen. Ausgerechnet vis à vis eines mit einem Michelin Stern ausgezeichneten Restaurants. Dessen Chefin, Madame Mallory, findet die indische Konkurrenz gar nicht amüsant. Schon bald liefern sich die beiden Gastronomen eine handfeste Fehde. Doch die bis anhin misstrauische und exaltierte Mallory erkennt alsbald, dass sie Hassans Kochkünste nicht mehr ignorieren kann und nimmt ihn unter ihre Fittiche...

Kritik: Man nehme eine Prise Culture-Clash, eine Messerspitze Rassismus, eine Handvoll wir-haben-uns-trotzdem-alle-lieb Gewürze - und fertig ist ein Bild-ästhetisch Appetit anregendes French Cuisine meets Mumbai Kitchen-Märchen. Vielleicht mag es an Produzentin Ophra Winfrey liegen (wohl kaum an Mit-Produzent Steven Spielberg), dass "The Hundred Foot Journey" etwas gar kitschig und vorhersehbar geworden ist. Oder Regisseur Lasse Hallström hat nun definitiv ins Schnulzen-Genre gewechselt. Nach hervorragenden Filmen wie "Chocolat" und "Salmon Fishing in Yemen" inszenierte Hallström 2013 eine Nicholas Spark Romanze ("Save Heaven"), die es locker in Sachen Wohlfühlambiente und Vorhersehbarkeit mit "The Hundred Foot Journey" aufnehmen kann. Atmosphärische Bilder in Food Commercial-Optik vermögen zu entzücken. Doch die Helen Mirren, die war auch schon besser.

Fazit: Diesem Curry fehlt das Pfeffer. Nicht ganz so amüsante Komödie mit absehbarer Story, leckeren Gerichten und wenig überzeugenden Darstellern. Wer keine hohen Erwartungen hegt, dem dürfte diese '100 Fuss Reise' trotzdem gefallen.

Isabella Fischer