The Counselor: Mässig überraschender Drogenthriller von Meisterregisseur Ridley Scott (Trailer und Filmkritik)

Inhalt: Frisch verlobt mit Laura (Penélope Cruz) und gewillt, bald zu heiraten, lässt sich der allerseits respektierte Südstaaten-Rechtsanwalt, als ‚The Counselor‘ bekannt (Michael Fassbender), auf einen Tex-Mex-Drogenschmuggel-Coup ein. Er will sein Einkommen etwas aufbessern und glaubt, leichtes Spiel zu haben. Der skrupellose Gauner Reiner (Javier Bardem) verwickelt ihn aber ohne sein Wissen in einen gefährlichen Deal, bei dem es um Kokain im Werte von 20 Millionen Dollar geht. Ein unheiliges, brutales und blutiges Geschehen nimmt in der Folge ungebremst seinen Lauf. Das hätte sich der ‚Counselor‘ nicht in seinen schlimmsten Träumen vorstellen können...

Kritik: Nach einer langatmigen, etwas ‚orientierungslosen‘ Einstiegsphase kommt der Plot (ähnliche Story wie Oliver Stones „Savages“!) zunehmend in Fahrt und die Zusammenhänge in dieser verzwickten Geschichte werden ersichtlich. Irritiert stellenweise aber doch durch einige unnötige Nebenstränge und die pseudointellektuellen Dialoge des Drehbuchautors Cormac Mc („No Country for Old Men“). Der Drogen-Thriller vermag einen nur halbwegs zu fesseln und die etwas ungewohnt zelebrierte Auflösung, wer hinter dem ganzen Fall steckt, ist unbefriedigend. Brutal, blutig, aber mit gelungenen Charakterzeichnungen steuert „The Counselor“ auf ein unerwartetes und überraschendes Ende zu. Was haften bleibt: eine durchgehend gute Schauspielleistung des ganzen Ensembles, allen voran Michael Fassbender („Shame“) und Cameron Diaz („Bad Teacher“) sowie eine kreative Schnitt- und Kameraarbeit. Letzteres war vom ehemaligen Werbeclip-Spezialisten Scott („Blade Runner“, „Gladiator“’) ja zu erwarten.

Fazit: Ein zwar überraschungsreicher Narco-Thriller, aber bei weitem nicht das erwartete Ridley Scott-Meisterstück.

Benny Furth