The Butler: Mitreissende amerikanische Geschichtslektion, eingebettet in einem mitfühlenden Familiendrama (Trailer und Filmkritik)

Inhalt: Nach dem brutalen Mord an seinem Vater durch Rassisten gelingt es dem kleinen Sklavenjungen, in den Norden der USA zu fliehen. Mit verschiedenen Arbeiten und bei verschiedenen Herrschaften arbeitet er sich langsam als „Hausnigger“ Beschimpfter nach oben. Sein Name ist Cecil Gaines (Forest Whitaker). Durch Zufall findet er Arbeit im ‚Weissen Haus‘ in Amerikas Hauptstadt Washington. Man stellt ihn als Butler ein und er bleibt dies für die Amtszeit von acht Präsidenten (1952 bis 1986). Aus nächster Nähe erlebt Gaines , wie politische Geschichte geschrieben wird ...

Kritik: Regisseur Lee Daniels („Precious“) ist es gelungen, nahezu beispielhaft verschiedene Genres (Famliendrama, Lovestory, Sozialkritik, Geschichtslektion), so ineinander zu verflechten, dass nie Langeweile entsteht. Da schadet auch ein wenig Pathos nicht. „The Butler“ ist ein hundertzweiundreissigminütiges Polit-Historien-Familiendrama, das trotz etlicher bekannter Klischees als gelungen zu bezeichnen ist. Packende, gefühlvolle Schilderung einer dramatischen Familiengeschichte im Rahmen der ebenfalls parallel verlaufenden politischen Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika. Dies aus der Sicht eines schwarzen Butlers erzählt. Viel zum Gelingen beigetragen hat das clevere Drehbuch von Danny Strong, weil er eine äusserst umfangreiche und vielschichtige Geschichte stringent eingefasst hat. Trotz der erheblichen Filmlänge ziehen gewisse Zeitgeschehnisse aber leider im Eiltempo vorbei. Wenn man die Credits anschaut, fällt einem sofort die grosse Anzahl von bekannten Schauspielern auf. Dazu muss gesagt sein, dass einige richtige Kurzauftritte absolvieren, in ihren Parts aber perfekt eingesetzt sind.

Fazit: Emotionales Familien-Erzählerkino mit überzeugenden Charakterdarstellern. Mit dabei als Gattin des Butlers die bei uns nicht unbekannte Oprah Winfrey!

Benny Furth