Nymphomaniac 2: Ungewöhnliches Sexdrama mit Charlotte Gainsbourg in einer ihrer besten Rollen (Trailer und Filmkritik)

Inhalt: Eine ganze Nacht lang setzen Seligman (Stellan Skarsgard) und Joe (Charlotte Gainsbourg) ihr ‚Gespräch‘ fort, das in „Nymphomaniac 1“ begonnen hat. Joe erzählt dem einsamen Junggesellen, der sie in die Wohnung genommen hat, ihre Lebensgeschichte, ihre vielen erotischen Abenteuer und schonungslosen Experimente, die zunehmend zu einem Zwang werden. Seligman ist fasziniert und versucht immer wieder Erklärungen zu finden ...

Kritik: Genau dort, wo der erste Teil aufhört, beginnt der zweite. Diese weiteren Kapitel sind filmisch zuweilen überraschend (Kamera: Manuel Alberto Claro) mit Assoziationen und spielerischen Verbindungen zu ungewöhnlichen Themen in Szene gesetzt. Nur wirken diese weit weniger ironisch (manchmal sogar total verfehlt) als im Vorgängerteil. Diese Fortsetzung fällt eher wie eine sehr intime Sitzung bei einem Sex-Therapeuten aus. Von Anfang an liegt alles bei Charlotte Gainsbourg, die die Rolle der Joe hervorragend und fast bis zur Erschöpfung mimt.  Seligman-Skarsgard ist nun mit dem Kinopublikum identisch und nur noch Zuhörer... bis zum überraschenden, unerwarteten Ende.

Fazit: Zweiter Teil des Arthouse-Sexdramas. Sehr düster, äusserst eindrücklich, wesentlich härter.

Inside: Die Figur von Seligman in „Nymphomaniac 1“ und „Nymphomaniac 2“ wird von Stellan Skarsgard interpretiert, der weit über seine schwedische Heimat hinaus bekannt geworden ist. Geboren am 13. Juni 1951 in Göteborg (Schweden) begann er seine Schauspielkarriere in den 60er Jahren beim schwedischen Fernsehen. Es folgten viele Theaterauftritte, bis er dann zum Film wechselte. Ende der 80er Jahre wurde er zum ersten Mal auch bei internationalen Produktionen besetzt („The Unberable Lightness of Being“, „The Hunt of Red October“). Seine letzten Filme waren „Der Medicus“, „‚The Railway Man“‚ „Thor: The Dark World“.

Benny Furth