Kollektivet (Die Kommune): Mit tollen Schauspielerngekonnt inszeniertes Porträt einer vergangenen Ära (Trailer und Filmkritik)
Inhalt: Ein kleines Haus hält den Geist klein, findet die TV-Sprecherin Anna (Trine Dyrholm) und überzeugt ihren Mann Erik (Ulrich Thomsen) die überraschend geerbte Villa mit ein paar Bekannten zu bewohnen. Mit ihrer Tochter Freja gründen sie im grossen Haus eine Kommune. Die Realisierung von Annas Traum scheint perfekt, aber dann fängt Erik mit einer seiner jungen Studentinnen eine Liebesbeziehung an. Anna schlägt darauf etwas Ungeheuerliches vor: Auch für die schöne Emma soll es Platz im Haus haben. Das stellt die Gemeinschaft, besonders Anna, aber vor eine Zerreissprobe ...
Kritik: Mit einem hervorragenden Ensemble und anfangs frischem, ironischem Humor reist Regisseur Thomas Vinterberg wieder einmal in das Herz einer Familie und realisierte mit „Kollektivet“ nach seinen eigenen Worten ‚eine Liebeserklärung‘ an die Generation seiner Eltern. Denn auch Vinterberg ist in einer Kommune aufgewachsen. Mit der Dauer des Filmdramas aber wird die anfänglich fröhliche Stimmung immer ernster. Das Ende einer Ära zeichnet der dänische Filmemacher dann aber etwas gar zu dramatisch.
Fazit: Feinfühliges, leider nicht durchgehend humorvolles Portrait einer Generation, die neue Lebensformen austesten wollte.
Inside: Regisseur Thomas Vinterberg wurde als einer der dänischen Gründer der Dogma-95-Bewegung weltweit bekannt und erhielt für seine Filme wie "Festen" (1998) und "Jagten" (2012) unzählige Preise. Die Hauptdarstellerin Trine Dyrholm hat letztes Jahr den Silbernen Bären (Berlin) als ‚beste Darstellerin‘ gewonnen.
Benny Furth
Kollektivet (Die Kommune) / Drama / Dänemark, Schweden 2016 / Regie: Thomas Vinterberg / Mit: Ulrich Thomsen, Trine Dyrholm, Helene Reingaard Neumann, Lars Ranthe u.a. / Verleih: Praesens Film / 111 Minuten / Kinostart: 21. April 2016