Irrational Man: Woody Allens jährlicher Kinofilm, dieses Jahr etwas enttäuschend (Trailer und Filmkritik)

Inhalt: In einer amerikanischen Kleinstadt tritt der Professor Abe Lucas (Joaquin Phoenix) seine Vorlesungen an. Studentin Jill (Emma Stone) ist ziemlich aufgeregt, denn der Philosophie-Guru hat viel beachtete Publikationen veröffentlicht und weist auch eine aufregende Biographie auf. Obwohl Jill eigentlich glücklich mit Roy (Jamie Blackley) liiert ist, dauert es nicht lange, und sie hat sich mit dem faszinierenden Gelehrten mehr als angefreundet. Dieser wird gleichzeitig auch von seiner Kollegin Rita (Parker Posey) umschwärmt. Die beiden Frauen merken aber schnell, dass der Professor ein grosses Alkoholproblem hat. In Abes Kopf formt sich zudem ein Plan für ein perfektes Verbrechen. Mit dieser Herausforderung empfindet er endlich wieder Lebensfreude - und Jill weiss nichts von seinem Plan ...

Kritik: Nicht zum ersten Mal versucht Meister Allen eine tragische Komödie auf die Leinwand zu bringen. "Match Point" (2005) war zum Beispiel die ideale, gelungene Kombination zwischen Thriller und Lustspiel. "Irrational Man" ist aber in dieser Hinsicht misslungen. Der unterschwellige, manchmal auch makabre Humor fehlt fast gänzlich, und leider ist auch das Drehbuch nicht wie gewohnt ‚Allen-like'. Erhellend und schön gelungen hingegen ist die Kameraarbeit von Darius Khonji. Auch der Jazz-Soundtrack – eine Herzensangelegenheit von Regisseur und Musiker Woody Allen – ist wunderbar eingesetzt.

Fazit: Nach seinem Meisterstück „Blue Jasmine“ (2013) ist diese Tragikomödie für die meisten Woody Allen-Fans wohl eine herbe Enttäuschung. Dank dem einnehmenden Spiel der beiden Hauptdarsteller Stone/Phoenix am Ende aber doch noch sehenswert. Als Trost:  Bald kommt ja der nächste, jährliche Woody-Allen-Streich ...

Benny Furth